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Portrait - Sophia Fackler

Ein Vorbild für alle Mädchen und Frauen

Wir waren zuhause bei Fußballerin Sophia Fackler (17) um mit ihr über ihren Weg zu sprechen. Sie berichtet über ihre Anfänge, ihre Entwicklung und was alles für den Mädchen- und Frauenfußball getan werden kann. Zudem sagt sie uns, wen sie auf Instagram toll findet und gibt uns weitere private Einblicke. Sophia und ihre Mutter Barbara haben darüber hinaus noch viel mehr zu sagen...seid gespannt!

Hallo Sophia, schön, dass wir hier bei Dir sein können. Wie nimmst Du den Mädchen- bzw. Frauenfußball in der Öffentlichkeit wahr?

 

Sophia: Besonders durch die Nationalmannschaft ist der Mädchen- und Frauenfußball präsenter und wichtiger geworden, man weiß dadurch mehr über den Fußball, da sie regelmäßig auch gute Leistungen abliefern. Wir in Buchenberg spielen z. B. in der Landesliga und das ist eigentlich das höchste was man als Dorfverein erreichen kann. Hierfür bekommen wir zwar schon Respekt und man merkt, dass er akzeptierter ist, aber ich habe selbst erfahren, dass es trotzdem sehr schwierig ist, sich bei den Jungs über die Jahre hinweg durchzusetzen. Ab der B-Jugend mit 15 bzw. 16 Jahren wurde ich nicht mehr aufgestellt und habe mich nicht mehr in der Mannschaft einfinden können. Ich habe trotzdem nicht aufgegeben und weiter gemacht.

Wie würdest Du es betrachten, wenn es im jungen

Alter nur reine Mädchenmannschaften gäbe?

Sophia: Aus meiner Sicht bin ich auf meinen Leistungsstand nur gekommen, da ich bei den Jungs gespielt habe. In der E- bzw. D-Jugend gab es mal reine Mädchenmannschaften, da hat man drei-vier Mädchen, die spielen auf dem Niveau von den Jungs und viele halt nicht so, da sie halt erst ein oder zwei Trainingsstunden hatten. Es gibt dann oft diese großen Gruppen mit unterschiedlichen Leistungen, da ist es schon schwer zwei gleichwertige Mannschaften zu bilden.

Würdest Du lieber noch bei den Jungs spielen?
 

Sophia: Wenn es wieder wie früher in dieser C1 Konstellation wäre, würde ich bei den Jungs spielen, ich könnte ja aktuell noch A-Jugend spielen. Aber wie vorhin erwähnt kann ich mich hier nicht mehr durchsetzen. Meine Freundin Siri z. B. ist in der A2 in Wiggensbach und hier ist die Lücke zwischen Mädchen und Jungs körperlich und leistungsmäßig einfach zu groß, daher bin ich zu den Damen nach Buchenberg gegangen. Siri trainiert dort, damit sie in der B2 mitspielen kann, was sie als Mädchen darf. Generell ist es für sie aber sehr schwierig, zurechtzukommen.

Du sprichst von der damaligen C1 Konstellation,

erzähl uns mehr über die Zeit. Das ist ja auch der

Übergang auf das große Spielfeld, wie erging es Dir?
 

Sophia:  Das war die Zeit in der ich von Buchenberg nach Wiggensbach gekommen bin, da es eine Spielgemeinschaft

war. In der C2 (jüngerer Jahrgang) hatte ich mich anfangs nicht zurechtgefunden und gar nicht gewusst ob ich noch weiter machen soll, da Jürgen mein Trainer, den ich immer hatte, aufgehört hat. Dann aber hat es doch sehr viel Spaß gemacht. Ich war sogar in ein paar Spielen Kapitänin der C2, also in der Jungsmannschaft. Am Ende der Saison kam der Trainer von der C1 (älterer Jahrgang) auf mich zu und hat mich gefragt ob ich weiter spielen möchte. In dieser C1 Zeit war ich in der Jungsmannschaft voll integriert, hatte viele Freunde und war in der Startelf. Sie haben gesehen dass ich gut Fußballspielen konnte und das hat mich zusätzlich motiviert zu trainieren und z. B. joggen zu gehen.

Mutter, Barbara: das kann ich bestätigen, dies war eine richtungsweisende Entscheidung bzw. Schritt, ob sie nach Durach zu den Mädchen geht oder sich in Wiggensbach bei den Jungs als einziges Mädchen behauptet. Davor war alles so spielerisch und dann ging es schon auf Leistung.

Sophia: Viel lag auch am Trainer, er sah das ich Fußballspielen konnte und die Jungs spielten mit mir. Er hat mich auf- gestellt und so war ich bei den Jungs respektiert. Der Trainer machte keinen Unterschied ob Mädchen oder

Junge, er stellte nach Leistung auf. Es war somit einfacher, mich in der Mannschaft zurecht zu finden.
 

Wie kamst Du in jungen Jahren zum Fußball, Sophia? ​

 

Sophia: Ich weiss gar nicht mehr wie es genau kam. Mein Papa hat mich irgendwann zum Fußballtraining geschickt,

meine Mama sagte mir, weil ich es wohl so wollte. Meine

Erinnerung ist nicht mehr so gut an diese Zeit. Es hat mir

auf jeden Fall immer Spaß gemacht und ich spiele seit

der 1. Klasse. Es lag wohl auch daran, dass meine Brüder

Fußball spielen, mit ihnen konnte ich immer auf die Stra-

ße gehen und dort Bälle hoch halten oder wir spielten

zusammen im Urlaub am Strand.

Mutter, Barbara: Es war total spannend, da ich mit Fußball nicht viel am Hut hatte. Ich dachte meine einzige Tochter geht zum Ballett und was macht sie - sie zieht im Kindergarten schon die Lederhose an und will Fußball spielen. Sie hat dann in der ersten Klasse begonnen, Fußball im Verein in Buchenberg zu spielen.


Mutter, Barbara weiter: Es ist schon witzig, meine Tochter spielt einen heftigen Fußball. Für mich ist das gelebte Emanzipation, Gleichberechtigung und man kann doch gleichzeitig hübsch aussehen. Ich finde Fußball ist ein toller Mannschaftssport und es hat sich gegenüber früher total viel geändert, Fußball ist jetzt eine richtige Option für Mädchen,

um diesen Sport auszuüben.

Warum gerade waren die Anfänge in Buchenberg

in einem Dorfverein und nicht in Kempten wo Ihr

wohnt?

 

Mutter, Barbara: Dies lag daran, dass die Kinder von der Schule Haubenschloß alle in Richtung Buchenberg tendiert sind. Zudem kam noch hinzu, dass ihr größerer Bruder auch in Buchenberg schon spielte und ich früher dort als Lehrerin

unterrichtete. Die Dorfstruktur in Buchenberg ist besser,

da gab es in Kempten nichts Vergleichbares. Sophia

begann dort in der F-Jugend mit drei vier weiteren Mäd-

chen und seither hat sie nicht mehr aufgehört.

Sophia Du bist 17 Jahre, wie geht es nun weiter – was

sind Deine weiteren Ziele im Fußball?

Sophia: Da bin ich hin und hergerissen. Wenn ich mir wirklich eine Zukunft als Fußballerin in einem größeren Verein vorstellen würde, dann müsste ich jetzt in dem Alter auf ein Internat gehen, mir Probetrainings in größeren Vereinen organisieren und mir weitere Information zu den Vereinen einholen. Für die TSG Hoffenheim hat mich mal ein Trainer für ein Probetraining gefragt, aber der nächste Schritt ist auch geographisch sehr weit weg, da vor München nicht viel höher gespielt wird als aktuell in Buchenberg. Ich weiss nicht ob ich meine weitere Zukunft dafür eintauschen würde und es schlussendlich dann nicht klappt. Grundsätzlich wäre ich schon motiviert.

Wie lange gehst Du noch zur Schule und erzähl unse-

ren Lesern mehr über Deine Hobbies.
 

Sophia: Hier in Kempten habe ich auf dem Hilde Gymnasium noch 2 ½ Jahre. Ich bin ganz gut in Kunst und Sport, das habe ich von Mama. In Sport möchte ich auch Abitur machen. Darüber hinaus interessiere ich mich für Fremdsprachen wie Englisch, Französisch. Italienisch und Spanisch, die ich auch gut kann.


Sophia überlegt

...weiter zeichne ich ganz gerne, vorwiegend Landschaft

und architektonisches Zeichnen, da ich vielleicht später

in diese Richtung was machen möchte und hier auch

schon ein Praktikum gemacht habe.

..und sportliche Hobbies hast Du sicher auch noch?

Sophia: Ich bin beim Tennis beim TC Kempten und möchte wieder mehr spielen, zudem gehe ich gerne Skifahren und

sporadisch auch Eislaufen und Schwimmen.

Wenn man bei Dir im Fußballspiel zusieht, kann man

beobachten dass Du sehr schnell bist. Wie würdest

Du Dein Fußballspiel selbst charakterisieren und

welche Position spielst Du?
 

Sophia: Was die Schnelligkeit betrifft, trainiere ich nicht viel. Ich war schon immer eine der Schnelleren und z. B. die Bun-

desjugendspiele in der Schule haben mir immer Spaß

gemacht. Meine Schnelligkeit kam zur Geltung bzw. hat

sich herauskristallisiert, als ich bei den Jungs C1 gespielt

habe.  Mein Spielstil kann ich so beschreiben, dass ich laufe

und gerne dribbele. Dieses Selbstbewusstsein habe ich

auch. Hier in Buchenberg in der Frauenmannschaft hat

mir mein Trainer Harald Schmidt beigebracht, mehr zu

passen, da ich oft hinten in der Abwehr spiele.

In der Abwehr fühle ich mich auch gut aufgehoben aber

vorne zu spielen würde mir noch mehr Spaß machen.

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Was müsste man Deines Erachtens unternehmen,

dass sich mehr im Mädchen- bzw. Frauenfußball tut?

 

Sophia: Es sind so mehrere, kleinere Sachen: man kann mehr auf Social Media verbreiten, mehr Schnuppertrainings anbieten, es ist auch ein Gesellschaftsthema, da viele Eltern

ihre Töchter zum Tanzen oder zum Reiten geben. Fußball kann man zwar in jedem Alter beginnen, jedoch bekommt man im Kindesalter die richtigen Grundlagen für die weitere Zeit. In der Schule könnte man den Mädchenfußball mehr

unterstützen. Bei mir in der Klasse kann kein Mädchen

richtig Fußball spielen. Den jungen Mädchen kann man

aufzeigen, dass Fußball kein reiner Jungssport ist und diese Einstellung sollte auch von den Jungs ausgehen. Dies hat sich über die Jahre schon verbessert, dass der Frauenfußball mehr akzeptiert wird, Mädchen und Jungs können noch mehr zusammenspielen und auch Mädchen Mannschaften unterstützen. Das ist ein Prozess über Jahre.

 

Du bist sicher auf Social Media aktiv, wen bzw. was

verfolgst Du da?

Sophia: Auf Instagram verfolge ich Fußball im Verhältnis 50/50. Das sind typische Influencer, was die so machen und

dann Leute, die was Cooles tun, Ideen haben, die mich

motivieren und inspirieren, z. B. originelle Rezepte fürs

Backen und Kochen. Das setze ich dann mit meiner Mut-

ter oder mit Freunden um. Bei den Fußballerinnen bin ich Follower bei der FC Bayern Frauenmannschaft, die Julia Gwinn, in der USA die Jordan...

Ich schaue dass die Mischung passt. Bei den Männer folge ich Thomas Müller, Manuel Neuer, da tendiere ich eher in Richtung Bayern München und Spielern wie Lionel Messi, die meine Kindheit ausgemacht haben. Ich kenne und folge vor allem denen, die 2014 die WM gewonnen haben.

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Wie findest Du das Movement rund um Girls Goal?
 

Sophia: Ich finde das richtig cool, ich kannte davor noch nie jemanden, der den Mädchen- und Frauensport verbreiten

möchte und sich dafür auch einsetzt. An Deiner Initiative

sieht man, dass dies gesellschaftlich eine Rolle spielt. 

Die Idee mit dem eigenen Tor für Mädchen und Frauen

finde ich sinnvoll, das ist Motivation für Spielerinnen, was es für Mädchen und Frauen auch besonders und interessanter macht und dadurch was Neues geschaffen wird.

Auf der anderen Seite heisst es dann wieder, die Jungs

spielen besser und die Mädchen brauchen dann ein

eigenes kleineres Tor oder z. B. ein kleineres Spielefeld,

dieses typische halt, aber für die Entwicklung und für die

Aufmerksamkeit ist das „GirlsGoal“ schon richtig gut.

Sophia, liegt Dir als Schlusswort noch was am Herzen?

Sophia: Wenn man eine schwierige Phase in dieser „Jungs Zeit“ durchlebt, sich zu behaupten oder wenn man das Gefühl hat, man geht etwas unter in dem Sport weil man ein

Mädchen ist, die Motivation zu haben nicht aufzugeben,

weil man selbst an dem Sport Spaß hat. Bei mir war es so,

ich habe an mir gearbeitet und weiterkämpft.

Tolle Sätze Sophia. Dir und Deiner Familie

weiter alles Gute.

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